Dokumentationszentrum Obersalzberg (Wettbewerb)


Offener Ideen- und Realisierungswettbewerb, Teilnahme 1. Phase

für Architekten Zeller & Romstätter (mit Johannes Romstätter, Ralf Grundel, Maksim Nedkov)

mit Valentien + Valentien Landschaftsarchitekten und Stadtplaner

 

Gegenstand des Wettbewerbs war die Bauwerksplanung für den Neubau bzw. die Gebäudeerweiterung und den Gebäudeumbau der Dokumentation Obersalzberg in Berchtesgaden, sowie die Freianlagenplanung für den Umgriff auf dem Grundstück (Realisierungsteil). Weiterer Gegenstand des Wettbewerbs war eine Ideenfindung für die landschaftsarchitektonische Gestaltung des benachbarten Berghofgeländes (Ideenteil). Insgesamt war für Besucherzentrum, Ausstellungsbereich, Bildungszentrum, fachliche und betriebliche Leitung, Gebäudebetrieb sowie Ausstellungdepots eine Nutzfläche von ca. 2.500 m² geplant (einschließlich Umbau des bestehenden Gebäudes mit ca. 675 m² Nutzfläche). Der Wettbewerb lief in zwei Phasen ab.

 

Das übergeordnete Thema für den Realisierungs- und Ideenteil am Obersalzberg ist es einen Rundgang auszubilden, der die beiden Stationen Dokumentationszentrum und Berghof verbindet und so in eine direkte Beziehung setzt.

Das Gebäudekonzept verfolgt die Absicht, durch die präzise Setzung zweier schlichter Volumen die bestehenden Dokumentationsbauten zu ergänzen und zusammenzufügen. Der Neubau ist in den Berg gebettet und unterirdisch an die Bunkeranlagen und den Bestandangeschlossen. Durch die neuen Volumen entwickelt sich die Bunkeranlage von einer Sackgasse zum geschlossenen Rundgang, der sodirekt in das Ausstellungskonzept integriert werden kann.

Die Anordnung der Volumen bildet eine prägnante Eingangssituation aus, die durch einen überdachten Vorplatz räumliche Qualitäten mit Aufenthaltscharakter bedingt.

 

Im Ideenteil nimmt der Entwurf eines Arbeitstisches und eines Panoramarahmens Bezug auf den Berghof Adolf Hitlers als Täterort. Auf dem Tisch befindet sich eine Karte, die auf die vielen Opferorte (z.B. Konzentrationslager und Kriegsschauplätze) verweist und so die Ebene der Opfer an einem Ort deutlich macht, der reiner Täterort ist.

Dadurch wird das Netz des Terrors und sein Ausmaß, das Hitler und seine Schergen vor der idyllischen Alpenkulisse gestrickt haben sichtbar gemacht.